In vielen Ländern wird der Lehrertag am 5. Oktober, jedoch in der Türkei am 24. November gefeiert. Hiermit möchten wir sowohl den Tag unserer geschätzten Lehrer feiern als auch erklären, warum die Türkei den 24. November zum Lehrertag übernommen hat.
Die Geschichte des Weltlehrertags basiert auf der Empfehlung in einer zwischenstaatlichen Konferenz am 5. Oktober 1966 in Paris. Diese historische Entscheidung, die alle Lehrer in der Welt betrifft und den Status des Lehrerberufs festlegt, wurde mit den Beiträgen internationaler Lehrerorganisationen sowie unter der Leitung von der UNESCO; die Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur und der IAO getroffen. Im Jahr 1994, 28 Jahre nach der Konferenz wurde der Tag 5. Oktober zum Weltlehrertag erklärt.
Entsprechend den historischen und kulturellen Meilensteinen wird der Lehrertag in manchen Ländern an unterschiedlichen Daten gefeiert. Zum Beispiel 30. Januar in Griechenland; 28. Februar in Bahrain, Vereinigte Arabische Emirate, Algerien, Marokko, Katar, Libyen, Ägypten, Saudi-Arabien, Tunesien, Oman, Jordanien und Jemen; 2. Mai im Iran; erster Dienstag im Mai in den Vereinigten Staaten; 15. Mai in Mexiko; 10. September in China und 24. November in der Türkei.
Warum am 24. November?
Seit 1981 wird der Lehrertag in der Türkei am 24. November gefeiert. Wie zu erwarten ist, geht es hier um einen Tag, an dem bedeutende Ereignisse für die Türkei geschehen sind.
Der Gründer und einer der Präsident der Republik Türkei Mustafa Kemal Atatürk, das größte Genie unserer Zeit, ist vor allem durch sein militärisches Genie bekannt. Atatürk war jedoch ein Staatsmann mit einem breiten Wissen und einer Vision auf wirtschaftlichem, sozialem und kulturellem Gebiet. Er glaubte, dass das Bildungsniveau der türkischen Gesellschaft und insbesondere der Frauen erhöht werden sollte und dass die Entwicklung der Literatur mit der westlichen Welt wichtig sei. Aus diesem Grund schloss er 1928 die Vorstudien ab und stellte das neue türkische Alphabet vor, das vom lateinischen Alphabet inspiriert und in Übereinstimmung mit der türkischen Phonetik überarbeitet wurde. Ein neues Alphabet für ein Volk, das seit dem 8. Jahrhundert das arabische Alphabet verwendet hat…
Hier ist ein Teil der Rede von Mustafa Kemal Atatürk, der am 8. August 1928 auf dem Ball im Sarayburnu-Park das neue türkische Alphabet verkündete:
„(…) Es wurde viel Arbeit geleistet, aber es gibt noch eine Sache, dass nicht das letzte, aber sehr wichtig ist, dass wir heute tun müssen: Das neue türkische Alphabet schnell lernen. Lernen Sie es den Bürgern, Frauen, Männern, Trägern und Bootsfahrern an. Akzeptieren sie es als eine Plicht des Patriotismus und des Nationalismus. Stellen Sie sich vor, dass zehn Prozent einer Nation, einer sozialen Gemeinschaft, lesen und schreiben können, und achtzig Prozent nicht. Ein Grund zum Schämen. Für alle, die sich als Mensch verstehen.“
Unmittelbar danach, am 11. August, wurden im Dolmabahçe-Palast Musteralphabetklassen eröffnet. Die Gesetze der Großen Nationalversammlung der Türkei (TBMM) zur Buchstabenrevolution vom 1. November 1928 wurden verabschiedet und traten am 3. November in Kraft. Mit Mustafa Kemal Atatürks Entschlossenheit und seinem Glauben an die türkische Gesellschaft wurde eine kurze Frist von 3 Monaten festgelegt, um die neuen Buchstaben zu lernen und zu verwenden. Ab dem 1. Januar 1929 verbietet das Gesetz den staatlichen Ämtern die Verwendung der alten Buchstaben. Am 24. November 1929 wurden „Schulen der Nation“ (Millet Mektepleri) eingerichtet und es wurde sich darum bemüht, die Zahl der Alphabetisierten zu erhöhen.
Der Anführer vom Türkischen Befreiungskrieg und Begründer der Republik Türkei Mustafa Kemal Atatürk war während des gesamten Prozesses der Held und Oberlehrer. Am 24. November 1928, dem Eröffnungstermin von „Schulen der Nation“, wurde er zum „Oberlehrer“ ernannt und in 1981, 100 Jahre nach seinem Geburtsjahr wurde der 24. November als Lehrertag verkündigt.
Wir gratulieren der ganzen Tükei zum Lehrertag ,
und gedenken den Oberlehrer Mustafa Kemal Atatürk mit Respekt.